NIE WIEDER „WAS SOLL ICH NUR SCHREIBEN?!“
Folgende Situation hat wohl jeder schon mal erlebt: Es ist Montag, du hast gerade deinen wöchentlichen Blogartikel veröffentlicht und bist fast erleichtert, diesen Punkt von deiner To-Do Liste streichen zu können. Dann kommt der Dienstag und Mittwoch mit Kundenprojekten, Marketing und Buchhaltung. Bereits am Donnerstag überlegst du, zu welchem Thema du im nächsten Blogartikel schreiben könntest. Am Freitag grübelst du immer noch erfolglos und am Samstag meldet sich das schlechte Gewissen. Du wolltest doch nicht mehr bis zum letzten Moment warten. Und dann kommt das unvermeidliche: Sonntagabend sitzt du vor dem Laptop, raufst dir die Haare und weißt, dass du jetzt etwas schreiben musst. Aber was?!
Ich gebe es ehrlich zu: Auch ich bin schon am Abend vor der geplanten Veröffentlichung verzweifelt an meinem Blogartikel gesessen und bin kaum vom Fleck gekommen. Im Nachhinein betrachtet haben mich drei große Fehler in diese Situation gebracht:
Fehler #1 Keine Strategie
Wenn du regelmäßig Content produzieren willst musst du wissen wofür. Willst du dich als Expert_in zu deinem Thema zeigen und damit Aufmerksamkeit für dein Business bekommen? Willst du mehr Blog- bzw. Websitebesucher um mehr Leads zu generieren? Willst du dein Freebie an die Frau oder den Mann bringen und deine E-Mail Liste wachsen lassen? Willst du mehr Kunden und mehr Verkäufe? Willst du ein spezielles Produkt thematisch promoten? Willst du das Thema deines geplanten Webinars aufgreifen und dafür sensibilisieren?
Nur wenn du weißt, zu welchem Zweck du einen Blogartikel veröffentlichen willst kannst du das passende Thema und die passende Aufmachung wählen.
Falls es gerade keinen aktuellen Anlass (Produktlaunch, Webinar, …) gibt, schaue dir an welche Probleme deine Wunschkunden haben und welche hilfreichen und wertvollen Tipps du ihnen in deinem Blogartikel geben kannst. Und damit kommen wir schon zum nächsten Fehler.
Fehler #2: Keine Planung
Wenn deine Planung nur „einen Blogartikel pro Woche veröffentlichen“ beinhaltet solltest du diese um mindestens zwei Punkte erweitern:
1. Wann genau soll dein neuer Blogartikel online gehen und wann genau willst du ihn fertiggestellt haben. Bitte beachte, dass es mit dem texten alleine nicht getan ist. Du brauchst wahrscheinlich ein Titelbild, vielleicht eine Grafik. Auch Zeit für das Lektorat und das einpflegen des finalen Artikels in den Blog muss kalkuliert werden.
2. Mache unbedingt einen Themenplan! Welche Themen sind für deinen Wunschkunden relevant? Wozu hast du etwas Hilfreiches zu sagen? Plane die Themen in einer logischen Abfolge und stimme diese mit deinen Produkten und deinem Marketing ab. (Siehe Fehler #1)
FEHLER #3 KEIN WORKFLOW
Der Tag der Veröffentlichung kommt schneller als du deinen Artikel schreiben kannst? Dann hast du noch keine Routine entwickelt. Wann bist du am produktivsten? Wann hast du Zeit zum Schreiben? Welche Umstände brauchst du um in der passenden Stimmung zu sein? Arbeitest du gut unter Druck oder willst du lieber schon Tage vorher alles abgeschlossen haben? Welche Termine hast du im Laufe der Woche, die du nicht verschieben kannst? Zu welchem Zeitpunkt ist dir dein neuer Blogartikel wichtig bevor er dringend wird?
Nur wenn du Abläufe automatisierst und im Fluss bist, kannst du das Beste aus dir für deine Leser herausholen.
Fazit
Bloggen und regelmäßige Content-Produktion ist harte Arbeit. Aber du kannst es dir mit der passenden Strategie, einer guten Planung und deinem ganz individuellen Workflow erleichtern. Das erfordert anfangs etwas Aufwand, macht sich später aber auf jeden Fall bezahlt.
Spannender Artikel, der für die meisten Blogger interessant sein dürfte.
Leider funktionieren die Tipps für mich nicht, und zwar genau deshalb:
Beim Romanschreiben unterscheidet man zwischen Outliner (Planern) und Discovery Writer (entdeckende Schreiber). Gerade letztere haben ein Problem mit voraussehbaren Ideen, die zum Punkt X umgesetzt werden müssen. Genau dann erscheinen diverse Blockaden, sei es der Perfektionismis, der Zeitdruck oder das Gefühl, das Thema zum falschen Zeitpunkt aufzugreifen. Private Situationen kommen noch hinzu.
All das kenne ich aus meinem Alltag: Ich brauche die Möglichkeit, kreative Dinge spontan zu tun, wenn ich mich gerade dafür begeistere. Dann fällt die Recherche leicht und das Schreiben geht wie von selbst.
Die Lösung: Der Blog darf nicht nur „Hobby“ sein, sondern muss mit seiner Intention zur Leidenschaft werden. Wer das bloße Geld dahinter sieht – und das ist durchaus verständlich – kommt allein durch matierielle Motivation nicht weiter. Die Muse möchte nicht bestochen, sondern jeden Tag gepflegt werden. Gutes Feedback aus dem Social Media-Bereich hilft ungemein weiter und manches Mal entwickeln sich daraus spontan neue Ideen für mitreißende Artikel am Puls der Zeit. 🙂
Hallo Darielle,
ich verstehe gut worum es dir geht und kann sehr gut nachfühlen, dass sich deine Kreativität gegen die Skalierung und Planung sträubt.
Meiner Meinung nach muss man ganz klar zwischen „echten“ Bloggern und Unternehmern mit Busines-Blog unterscheiden. Nur weil ich einen Business-Blog betreibe, bezeichne ich mich noch lange nicht als Bloggerin. Mein Blog ist eine Plattform um auf meine Themen aufmerksam zu machen und um meine Inhalte meiner Zielgruppe zugänglich zu machen. Und da ich mein Themengebiet klar abgrenze und den Anspruch habe, meiner Zielgruppe weiterzuhelfen plane ich vieles, aber auch nicht alles. Nur weil das für mich funktioniert, heißt es noch lange nicht, dass es für alle funktionieren muss. Trotzdem gebe ich diese Tipps gerne weiter und hoffe, andere damit zu inspirieren.
Liebe Grüße,
Andrea